Standards & Red Flags in der Partnerschaft

Zunächst sei gesagt, dass es wichtig ist, zu formulieren, was sich der Partner von der Partnerschaft wünscht und was absolute No go`s sind. Das kann sich ändern und sollte ab und zu überprüft werden, ob das noch aktuell ist.

Was sind die Standards?

Standards sind die Wünsche in der Partnerschaft, auf die nicht verzichtet werden will und die absolute Bedingung sind.

Das kann gewisser Freiraum für die Hobbys und Freunde sein, wie auch ein gepflegtes Äußeres, Zärtlichkeit und Sexualität (was ist wirklich das Bedürfnis?), Familienzusammenhalt, Streitkultur, Werte wie Treue, Loyalität, Vertrauen, der Wunsch der beruflichen Karriere, bestehender Kinderwunsch oder auch eine offene Beziehung und vieles mehr …

Red flags?

Die Red Flags sind das Zeichen für Gefahr und Toxizität(Giftigkeit der Beziehung). Das bedeutet, dass das Eigenschaften sind, die absolut nicht in der Partnerschaft erwünscht sind und diese dadurch sehr belastet wird oder sogar zur Trennung kommen würde.

Beispiele dafür sind z. B. Fremdgehen/Außenbeziehungen, Kriminalität, Gewalt, unerfüllter Kinderwunsch, Wohnorte, Altersunterschied, Intelligenz, Gefühlskälte oder auch einfach ganz unterschiedliche Lebenseinstellungen, die für Sprengstoff in der Beziehung sorgen oder mangelnde Toleranz, unterschiedliche Erziehungsstile, Narzissmus, Äußere Merkmale wie den Kleidungs- oder Wohnstil, Ordnung vs. Messieeigenschaft, die Kommunikation miteinander, Achtung, Akzeptanz, Respekt usw..

Einfache Prophylaxe …

Bevor man eine Beziehung eingeht, ist es wichtig, sich kennenzulernen und sich gegenseitig abzuklopfen, ob die oben genannten Wünsche an die Partnerschaft auch erfüllt werden oder man bereit ist, faule Kompromisse einzugehen. Und das braucht seine Zeit, die sich jeder geben darf. Es ist heutzutage so einfach geworden, auch durch Onlinedating, sich ein anderes Kleid überzustülpen, das nicht immer der Realität entspricht. Und wieso sollte man Zeit verschwenden, wenn alles soweit passt, aber die Lebensziele, z. B. Auswandern oder Kinderwunsch miteinander kollidieren? Also lohnt eine Pro- & Contraliste im Vorfeld, um einer Enttäuschung vorzubeugen (Bitte dran halten 😉). 

Insofern ist das „Sich Zeit nehmen“ für das KENNEN lernen eine gute Investition für die Zukunft. Dafür zu sorgen, dass man den richtigen Partner an der Seite hat.

Alles noch auf dem neuesten Stand?

Auch macht es Sinn, von Zeit zu Zeit zu überprüfen, ob die Standards und roten Flaggen überhaupt noch aktuell sind. Wünscht man sich nur Nähe statt Sexualität und der Partnerschaft nicht, dann kann das zum Konflikten führen oder zu ganz anderen Lösungen, an die man vorher nicht gedacht hat. 

Kleine Übung gefällig?

Umarmung, bis zur Entspannung

Stellen Sie beide sich so aneinander, dass Sie sich mit dem ganzen Körper entspannt berühren. Beobachten Sie genau und umarmen Sie sich bewusst rüber die Dauer von ca. 20 Minuten.

Bleiben Sie einige Zeit in der Umarmung, ohne zu verkrampfen. Leichte Bewegungen und Veränderungen der Position sind völlig normal.

Achten Sie nun beide auf Ihre Körper und Gedanken und suchen Sie den Kontakt mit dem Partner im Einklang zu sein. Beobachten Sie Ihre Atmung, die mit jeder Ausatmung gelöster wird und spüren Sie, was Sie wahrnehmen. Anspannung – Entspannung – Verspannung?

Im Anschluss regen Sie sich, ohne den Kontakt zu verlieren und tauschen Sie sich aus.

Was hat Sie währenddessen bewegt, was haben Sie wahrgenommen und wie hat sich der Körper angefühlt? Was wurde zurück gehalten und was war besonders angespannt?


Quelle: David Schnarch „Psychologie sexueller Leidenschaft“ 

Um eine gute, solide und glückliche Partnerschaft zu führen, ist es wichtig, miteinander in Kontakt zu bleiben. Manchmal gelingt das nicht so leicht. Da unterstützt u. A. ein guter BeziehungsCoach, die Dinge mit dem Paar wieder ins Lot zu bringen.